Während das 2. Event von Post aus meiner Küche schon in den Startlöchern steht und ich mich über meine Tauschpartnerin irrsinnig freue, hier meine letzter Tribut an den Rhabarber, bevor ich mich endgültig den Beeren zuwende. Inspiriert hat mich smitten kitchen, wohl auch nicht als einzige. Scones wollte ich immer schon mal backen! Doch Erdbeeren sind gerade alle aufgegessen, und ein paar Rhabarberstangen lagen noch von letzter Woche rum. Was mit Erdbeeren funktioniert, kann mit Rhabarber sicherlich nicht schlechter werden – und schon sind wir mitten drin im Rezept verändern… Süßer als das Original sind meine Scones auch noch, aber die Konsistenz ist einfach phänomenal, so luftig locker! Und zuckersüß sind sie trotz allem nicht, nur subtil süß, gerade so, dass der Rhabarber die Scones nicht sauer macht. Also perfekt geeignet für die nächste Frühstückstafel.
Zutatenliste: Mehl, Butter, Schlagobers, Zucker, Vanillezucker, Salz, Backpulver und Rhabarber. Wir kommen komplett ohne Eier aus! Sehr faszinierend für mich.
Den Rhabarber waschen und klein würfeln. Dicke Stangen kann man längs halbieren, oder sogar vierteln, dann würfelt es sich schneller. Mit ein wenig Zucker marinieren.
Dann mischen wir alle trockenen Zutaten miteinander: Mehl, Zucker, Vanillezucker, Backpulver und Salz. Das lese ich irgendwie sehr oft bei amerikanischen Rezepten. Während wir immer Eier und Zucker schaumig schlagen und das Mehl erst gegen Ende seinen Auftritt hat, scheint es über dem Teich üblich zu sein, trockene und feuchte Zutaten zu gruppieren und dann zusammen zu leeren.
In die Mehlmischung kneten wir dann die Butter ein. Das kann man entweder den Knethaken der Küchenmaschine erledigen lassen, oder selbst Hand anlegen. Hauptsache am Ende ist alles krümelig.
Zum krümeligen Mehl wird dann der marinierte Rhabarber gemischt. Wenn das gut vermischt wurde, kann man auch schon den Schlagobers dazu leeren. Der sorgt dafür, dass aus der Masse ein anständiger Teig wird.
Zum Kneten nimmt man am Besten einen Teigspatel. Im Originalrezept steht, dass man aufpassen soll, den Teig nicht zu „überkneten“. Und tatsächlich: Ein paar Mal durchrühren reicht vollkommen aus, der Teig hält sehr schnell zusammen.
Der Teig ist aber auch furchtbar klebrig. Ich empfehle ab jetzt nur noch mit äußert gut bemehlten Händen zu arbeiten, sonst wird man wahnsinnig. Ich habe dem Mehl noch Staubzucker hinzugefügt, um dem Teig auch von außen eine gewisse Süße zu verleihen. Also einfach eine Arbeitsfläche mit Mehl bestäuben und eine Schicht Staubzucker drüberstreuen. Den Teig darauf legen und mit bemehlten Händen auf eine Dicke von 1/2 cm glatt auseinander drücken. Man kann den Teig auch mit einem Nudelholz auswalken, ich fand aber, das das platt drücken mit den Händen wunderbar funktioniert. Die Oberseite habe ich dann auch nochmal mit Staubzucker bestreut.
Mit einem runden Keksausstecher (meiner hat einen Durchmesser von 4cm) die Scones ausstechen. Dabei den Ausstecher nicht drehen, sondern immer gerade nach unten stechen, das sorgt für diese Scones-typischen Ränder.
Manche Scones kleben vielleicht an der Arbeitsfläche fest. Mit einem bemehltem Buttermesser darunter fahren, so lassen sie sich von der Arbeitsfläche abheben, ohne dass sie allzu großen Schaden nehmen. Mit ausrechend Abstand auf ein Backblech legen. (Mehr Abstand als bei mir! Mir sind die Scones teilweise ein bisschen zusammengebacken.)
Die Teigreste kann man wieder wunderbar zusammenfassen und nochmals ausstechen! Einfach immer wieder wiederholen, bis der ganze Teig aufgebraucht ist.
Bei 200°C Heißluft für ca. 12 Minuten backen. Die Staubzuckerschicht karamellisiert ganz leicht und zaubert den Scones eine goldene und knusprige Außenhaut. Sieht toll aus!
Ein bisschen erinnern mich diese Rhabarber Scones an Cookies. Zumindest sehen sie wie Cookies aus. Aber eigentlich sind sie die dickeren und luftig-fluffigeren großen Brüder von Cookies. Und sie sind bei weitem nicht so süß wie Cookies! Ich stelle mir die Rhabarber Scones wirklich toll bei einem Sonntagsbrunch vor. So ein Scone, frisch aus dem Ofen und noch ein bisschen warm, auf dem eine Butterflocke leicht anschmilzt und ein bisschen Blütenhonig sich in den kleinen Unebenheiten verteilt – ein Sonntagssüß par excellence!
- 280g Mehl
- 1 Pkg. Backpulver
- 100g Zucker
- 1TL Vanillezucker
- ½ TL Salz
- 85g kalte Butter
- 300g Rhabarber
- 250ml Schlagobers
- zusätzlich: Mehl, Staubzucker für die Arbeitsfläche
- Den Ofen auf 200°C Heißluft vorheizen.
- Den Rhabarber waschen und in kleine Würfel schneiden (dicke Stangen ev. halbieren oder vierteln). Dann mit 20g Zucker mischen.
- Mehl mit Backpulver, 80g Zucker, Vanillezucker und Salz vermischen. Die Butter würfeln und unter die Mehlmischung kneten, bis diese krümelig wird. Dann den gezuckerten Rhabarber untermischen.
- Den Schlagobers einkneten bis ein klebriger Teig entsteht.
- Die Arbeitsfläche deckend mit Mehl und Staubzucker bestäuben. Den Teig darauf platzieren und mit bemehlten Händen ebenmäßig flach drücken. Der Teig sollte ca. ½cm dick sein. Auch die Oberseite mit Mehl und Staubzucker bestäuben.
- Mit einem runden Keksausstecher kleine Kreise ausstechen. Dabei den Ausstecher keinesfalls drehen, sondern gerade nach unten drücken. Die Scones auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen, dabei zwischen den einzelnen Scones ausreichend Abstand lassen.
- Für 12-15 Minuten, bzw. bis die Scones goldbraun sind, im vorgeheizten Ofen backen. Für eine Minute auf dem Backblech auskühlen lassen, dann auf einem Kuchengitter vollständig auskühlen lassen.
Johann U. Lanz
Written on 29. April 2017
Super dieses Scones Rezept mit Rhabarber. Danke!
Zum Frühling… Fluffige Rhabarber- Scones mit Walnüssen | delicious dishes around my kitchen
Written on 22. April 2015
[…] Rhabarber, die oder der verarbeitet werden sollte? Auf der Suche im Internet bin ich auf den Food- Blog Vanilla- Kitchen gestoßen. Gefunden habe ich dort diese leckeren Rhabarber- Scones oder auch Cokkies genannt. Der […]
AnjaPiranja
Written on 18. Juni 2012
Hallo, ich habe dein Rezeot nachgebacken – es war super lecker, vielen Dank!
http://www.anja-piranja.blogspot.de/2012/06/herzlich-willkommen-neuer-backofen.html
Viele Grüße
Anja
Katharina
Written on 10. Juni 2012
Witzig…. ich hatte die auch im Ofen, allerdings original mit Erdbeeren, und wiewohl der rohe Teig köstlich war, kam am Ende nichts fluffiges aus dem Ofen, die Teilchen blieben feucht und klebrig… Schade, offensichtlich funktioniert’s ja! :-) Sehr schön.
Claudia
Written on 10. Juni 2012
Mysteriös! Ich hatte ja zu Beginn auch so meine Zweifel, ob das was wird, so ganz ohne Ei… aber es kamen tatsächlich fluffige Scones heraus. Eventuell lags ja am doch recht exzessiven Mehlverbrauch beim Ausstechen der Scones?
Aber ich hab gesehen, du hast eh für sehr ansprechenden Ersatz gesorgt :)