Vor kurzem habe ich euch im Zuge meines BBQ & Grill Specials mit Barbecue Point den Primo Oval Grill vorgestellt, einen massiven Keramikgrill, mit dem man zum Beispiel zarte Rippchen smoken kann.
Diesmal widmen wir uns dem Pizzeria Pronto, ein mit Gas betriebener Pizzaofen, der herrlich knusprige Pizzen zaubert. Die Idee ist für den Sommer ganz praktisch: wenn es im Haus oder der Wohnung zu heiß ist um den Backofen anzuschmeißen, macht man die Pizza einfach draußen. Dafür ist eine Terrasse recht praktisch, auch wenn der Pizza Pronto einigermaßen mobil ist und sich durch die Gegend tragen lässt.
Aufgebaut ist der Pizzeria Pronto recht simpel: unten in der Mitte ein Brenner, darüber 2 Pizzasteine mit Luft dazwischen – laut Hersteller für eine gleichmäßigere Hitzeentwicklung. Im vorderen Drittel gibt es eine permanente Öffnung, die eine komfortable Größe hat um Pizzen problemlos rein- und rausschieben zu können. Leider entweicht durch die doch recht große Öffnung ziemlich viel Wärme. Für ein perfektes Ergebnis sollte man die Pizza während des Backens einmal drehen.
Zum Betreiben braucht der Ofen Gas. Dabei ist er recht sparsam (ungefähr 300g pro Stunde verbraucht er laut Herstellerangabe). Eine Gasflasche mit dem richtigen Anschluss hab ich aber dennoch nur in der stattlichen 5kg Größe gefunden. (Kann zum Beispiel bei der Tankstelle gegen eine Kaution ausgeborgt werden.) Einmal am Gas angeschlossen heizt der Pizzaofen recht schnell auf, wenn auch langsamer als die vom Hersteller beworbenen 10 Minuten. Spätestens nach einer halben Stunde waren wir am unteren Ende der Idealtemperatur angelangt. Angezeigt wird die Temperatur durch ein am Grill angebrachtes Thermometer, regulieren lässt sie sich ganz einfach über einen Regler vorne am Gerät. Es gibt zwar 3 Stufen, wir haben den Pizzaofen aber immer auf höchster Stufe laufen lassen. Trotzdem erreichten wir nur Temperaturen am unteren Ende der Idealwerte. Vielleicht lags am starken Wind.
Wie eine Kitchenaid lässt sich der Pizzeria Pronto mit viel Zubehör erweitern, zum Beispiel gibt es einen Wok-Aufsatz, mit dem der Ofen komplett zweckentfremdet zum Wok braten genutzt werden kann (natürlich ohne störenden Pizzastein). Eben wegen der vielen Dinge, die man eigentlich dazukaufen möchte oder sollte (wie zum Beispiel einen Pizza-Schuber), finde ich das Basis-Set aber ein bisschen teuer.
Mir gefällt gut, dass die Handhabung des Pizzaofens sehr einfach ist. Selbst bei nicht ganz so hohen Temperaturen sind die Pizzen schnell fertig, man kann mit gut 5-10 Minuten pro Pizza rechnen. Meiner Meinung nach eine gute Zeit, weswegen sich der Grill auch hervorragend für Pizza-Parties eignet. Einfach Teig, eine gute Tomatensauce und viele Toppings bereit stellen, und jeder kann sich seine eigene Traumpizza basteln. Stelle ich mir auch toll für Kinderparties vor!
Wir haben für die Pizza-Party eine Buffetstation direkt neben dem Pizzaofen (mit sexy gelbem Plastiktisch als Windschutz – es war wirklich stürmisch) aufgebaut. Am wichtigsten: ein großes Arbeitsbrett mit viel Mehl um den Teig auszurollen.
Mein Tipp: nicht beim Mehl geizen. Gut bemehlte Pizzen rutschen mit ein bisschen Schwung wunderbar auf den Pizza-Schuber und von dort auf den heißen Pizzastein. Nicht so gut bemehlte Pizzen bleiben kleben und enden bestenfalls als Calzone (auch passiert ;) ). Deswegen rollt den Teig auch nicht direkt am Schuber aus (der sollte eh nicht belegt sein, wird ja zum Rausholen der letzten Pizza aus dem Ofen gebraucht). Da wir eher kleinere Pizzen gemacht haben (sind leichter zu handhaben), war es manchmal etwas schwierig die Pizza wieder aus dem Ofen zu bekommen. Mir hat es geholfen, die Pizza mit einer Kippbewegung auf den Schuber gleiten zu lassen. Wenn gar nichts klappt, kann man auch jederzeit kurz den Deckel abnehmen. Aber unbedingt hitzebeständige Handschuhe tragen!
Der Pizzastein macht einen guten Job. Die Pizzen werden wunderbar knusprig und kleben nicht an. Macht euch keine Sorgen, wenn etwas runtertropft oder am Stein kleben bleibt. Reste kann man am Schluss vom abgekühlten Stein abkratzen, der Rest brennt sich ein. Das trägt sogar zum Geschmack der Pizzen bei, da man ein bisschen mehr Holzofen-Feeling bekommt. Für ein leicht rauchiges Holzofen-Aroma kann man den Pizzaofen auf mit Smokerzubehör aufstocken. Ein Schaleneinsatz am hinteren Ende des Ofens wird mit Woodchips gefüllt, die die Pizzen konstant räuchern.
Außerdem gibts einen Warmhalteständer. Leider wie das ganze andere Zubehör im Basisset nicht enthalten, aber recht praktisch. Eine Pizza, die nicht gleich einen Abnehmer findet, kann mit aufsteigender Pizzaofen-Wärme warmgehalten werden. Gleichzeitig hat man eine nette Präsentationsfläche für sein kulinarisches Werk.
Nach all den Fakten zum Gerät möchte ich euch auch mit ein paar Pizza-Ideen inspirieren. Wir haben uns bei den Toppings ziemlich ausgetobt und neben den Klassikern wie Margherita und Schinken-Pfefferoni auch Leberkäs-Pizza oder Brombeerpizza kredenzt. Hier noch ein paar weitere Ideen aus dem vanillakitchen Archiv:
Bei einer Pizza-Party braucht man aber eigentlich nicht viele Zutaten. Genügend Pizzateig (1kg für 4 hungrige oder 6 nicht so hungrige Erwachsene) und Tomatensauce natürlich, ein kräftiger Käse (Raclettekäse schmilzt so schön!) und Mozzarella, Tomaten und Basilikum. Ein bisschen Schinken und Speck für die Fleischtiger. Mit diesem Basis-Buffet ist man eigentlich schon sehr gut ausgerüstet. Achja, und gepresster Knoblauch mit Salz und Olivenöl dürft ihr nicht vergessen. Ein bisschen auf den Rand gepinselt – einfach herrlich!
Für einen gelingsicheren Pizzateig kann ich euch mein Howto: Pizzateig Rezept empfehlen. Wichtig ist, dem Teig Zeit zum Aufgehen zu geben. Dann wird er geschmeidig und lässt sich schön dünn ausrollen.
Zum Schluss gibts noch mein Lieblingsrezept für eine richtig einfache, aber schmackhafte Pizzasauce. Grad jetzt werden alle Tomaten gleichzeitig reif und man kommt gar nicht mit dem Essen hinterher, bevor sie wegschimmeln. Diese wunderbar aromatischen, sonnengereiften Tomaten sind perfekt für eine intensive Sauce. Einfach die gehäuteten Tomaten mit Knoblauch und Zwiebel köcheln, pürieren und abschmecken. In sterile Gläser abgefüllt lässt sich damit ein schöner Vorrat an Sauce anlegen.
Hier das Rezept in komfortabler Print-Form:
- 1 Zwiebel
- 2 Knoblauchzehen
- 500g Tomaten
- 1EL Oregano, getrocknet
- Olivenöl
- Salz
- Die Tomaten vom Strunk befreien und auf der gegenüberliegenden Seite gekreuzt einschneiden. In sprudelndem Wasser kurz blanchieren, dann in eiskaltem Wasser abschrecken. Die Schale abziehen.
- Zwiebel und Knoblauch schälen und fein hacken. In einem Topf einen Schuss Olivenöl erhitzen. Zwiebel- und Knoblauchwürfel bei mittlerer Hitze anschwitzen.
- Mit passierten Tomaten ablöschen. Die geschälten Tomaten hineinlegen, mit Salz würzen. Eine gute Stunde bei kleiner Hitze zugedeckt köcheln lassen.
- Die Sauce pürieren. Mit Salz kräftig abschmecken, den Oregano einrühren. (Kein Zucker dazugeben, der verbrennt auf der Pizza und macht sie bitter.) In sterile Gläser abfüllen und abkühlen lassen.
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Bernhard
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Die beste selbst gemachte Pizza bisher. Der Boden schön kross und der Belag super saftig – so wie mans nur von der Pizzaria kennt. Außerdem futtert man heiß aus dem Ofen und ned 45min verliefert… Und man kann so viele verschiedenen Kombinationen beim Belag ausprobieren wie man will (bzw zu essen schafft :). Wenn das Teil noch für (Garten-) Parties zum mieten gäbe wäres perfekt.