Kaffeeverkostung mit PrimeBeans und Mochasorbet

[Sponsored] Wegen meiner Begeisterung für Kaffee bin ich immer sehr angetan, wenn man mich um einen Produkttest rund um Kaffee fragt. Kaffee ist im Geschmack so komplex, dass es immer wieder spannend ist, neue Sorten, Röstungen, Blends auszuprobieren und mit Zubereitungsarten zu spielen. Deswegen war gleich mein Interesse geweckt, als mich PrimeBeans wegen einer Kooperation anschrieb und mir anbot, Kaffee zum Probieren zu schicken.

Die Website von PrimeBeans bietet eine Menge Informationen zur Kaffeeproduktion, Zubereitungsarten und ähnlichen Themen. Gerade, wenn man sich wenig mit dem Thema Kaffee beschäftigt, finde ich es super, dass man hier mit Informationen gefüttert wird. Für mich ein kleines Manko ist aber PrimeBeans Erklärung weswegen sie ihren Kaffee nicht bio oder fairtraide zertifizieren lassen. Als Begründung wird unter anderem angegeben, dass „inzwischen mehrere Bio-Zertifikate eher Marketingzwecken als tatsächlichen Bio-Versprechen“ dienen. Sicherlich ein valides Argument für einige Zertifikate, aber nicht für alle. Eine Bestätigung einer unabhängigen Stelle unterstützt einfach die Glaubhaftigkeit, wenn man Aussagen trifft, wie „Wir kaufen unseren Kaffee direkt von den Erzeugern und zahlen ihnen erheblich über dem Weltmarktpreis sowie dem Fair-Trade-Mindestpreis liegende Einkaufspreise.“ Einfach nur blindes Vertrauen des Konsumenten gegenüber dem eigenen Wort zu verlangen, gibt der ganzen Erklärung einen seltsamen Beiklang. Auch wenn man es ehrlich meint. Wie wichtig einem solche Zertifikate sind, bleibt am Ende aber natürlich jedem selbst überlassen. Am Geschmack des Kaffees an sich ändern sie ja nichts.

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Zugeschickt wurden mir gleich 3 verschiedene Kaffeesorten eines Probierpakets (Panama, Nicaragua und Brazil) und ein Espressoblend (Fruity Beauty) – eine gute Ausgangsbasis für eine ordentliche Verkostung. Und da eine Verkostung mit nur einer Meinung nicht das Wahre ist, habe ich mir zwei Freundinnen eingeladen (beziehungsweise ich mich bei ihnen – lange Geschichte), die mich dabei unterstützten.

Gleich zu Beginn der Verkostung ist uns als nettes Gimmick aufgefallen, dass auf allen Packungen (bis auf den Blend) Informationen zur Herkunft des Kaffees stehen. So erfährt man zum Beispiel den Namen der Finca und des Farmers, sowie Anbauhöhe und Aufbereitungsart. Zusätzlich sind Tipps zu den Zubereitungsmethoden vermerkt, auch wenn hier eigentlich alle gängigen Methoden empfohlen werden. Wir hätten uns außerdem Tipps zum Mahlgrad gewünscht (den man ja selbst bei einem Vollautomat noch individuell beeinflussen kann). Der Mahlgrad nimmt doch sehr stark Einfluss auf den Geschmack des Kaffees. Natürlich muss jeder für sich selbst den besten Geschmack entscheiden, aber eine Stellungnahme von PrimeBeans („Uns schmeckt dieser Kaffee besonders gut so und so zubereitet, weil… „) wäre uns sehr sympathisch gewesen. Zumindest haben sie auf der Website viele Informationen zum Thema Mahlgrad. Somit haben wir alle Kaffeeproben in grob, mittel und fein gemahlen getestet um ein umfangreicheres Urteil abgeben zu können. Außerdem haben wir noch zwischen Espresso und Cappuccino (mit Milchschaum) unterschieden, da es auch hier Kaffeesorten gibt, die für uns besser mit Milch harmonieren als andere.

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Gestartet wurde die Verkostung mit dem Panama, der als fruchtig-süß nach Äpfeln und Birnen schmeckend beschrieben wird. Diese Fruchtigkeit fiel uns auch als sehr dominant auf, wobei der Kaffee mit feinem Mahlgrad als Espresso am ehesten einen ausgeglichenen Geschmack hat. Mit groben Mahlgrad nahmen die bitteren Noten überhand wodurch er sich wiederum recht gut als Cappuccino eignet. Insgesamt fanden wir diese Sorte aber etwas leicht und sauer im Geschmack und bevorzugen die Cappuccino-Variante. Deswegen hat der Panama im Ranking den letzten Platz eingenommen.

Als zweites haben wir die Sorte Nicaragua verkostet, laut Beschreibung ein Kaffee mit intensivem Aroma nach Vanille und Kakao und feiner Säure. Für uns sehr überraschend war bei diesem Kaffee der große geschmackliche Unterschied zwischen den Mahlgraden. Während er grob und mittel gemahlen eine dominante Säure vorwies (gerade der mittlere Mahlgrad ist hier ganz und gar nicht zu empfehlen), stimmte er fein gemahlen ziemlich gut mit dem beschriebenen Geschmackserlebnis überein. Ein cremiger und milder Espresso mit einer leichten Säure. Würde ich diese Sorte als Cappuccino trinken wollen, würde ich aber den groben Mahlgrad vorziehen, dessen dominante Säure durch die Milch gerade richtig ausbalanciert wird. Die zarten Aromen des feinen Mahlgrads würde die Milch komplett überdecken. Insgesamt schafft es diese Sorte auf Platz 2 in unserem Ranking.

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Die dritte lateinamerikanische Sorte Brazil wird als schokoladiger Kaffee mit Mandelaromen und beerigem Abgang beschrieben. Im Gegensatz zu den vorherigen Sorten, die eher im fruchtig-sauren Aromaspektrum zu Hause sind, schmeckt man bei dieser Sorte sofort die Dominanz bitterer Noten heraus. Ganz erstaunlich fanden wir, dass Brazil grob gemahlen überdurchschnittlich bitter schmeckte, und fein gemahlen plötzlich überdurchschnittlich sauer. Beide Mahlgrade ließen sich auch nicht mit Milch ausbalancieren. Dafür schmeckt er bei mittlerem Mahlgrad perfekt. Ein ausgewogenes, cremiges Aroma, mit wunderbar starken Bitternoten und einer dezenten Säure. Funktioniert sowohl als Espresso, wie auch als Cappuccino. Ganz eindeutig der Gewinner unserer Verkostung.

Der letzte im Bunde, der Espressoblend Fruity Beauty aus 100% Arabica-Bohnen, ist laut Beschreibung eine wahre Fruchtbombe. Fein gemahlen waren uns bei diesem Espresso die sauren Noten zu dominant, beim mittleren Mahlgrad nahmen plötzlich bittere Geschmackskomponenten überhand. Grob gemahlen funktioniert dieser Blend für uns am besten, da er einen ausgewogenen Geschmack hat. Insgesamt fanden wir ihn aber geschmacklich nicht so spannend wie den Brazil oder den Nicaragua.

Abschließend kann ich sagen, dass ich die angebotenen Probierpakete eine gute Idee finde. Der Geschmack der einzelnen Sorten unterscheidet sich so stark, dass man schon viel Glück haben muss, gleich sofort beim ersten Ausprobieren den richtigen Kaffee für den eigenen Geschmack zu finden. Für meinen Geschmack perfekt ist der Brazil. Er ist wunderbar herb, cremig, mit genau so viel Säure, wie für einen ausbalancierten Geschmack nötig ist und dem Potential zum Lieblingskaffee.

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Ich muss euch natürlich auch mit eine Rezept versorgen, nach der ganzen herrlichen Kaffekosterei. Passend zum Kaffeethema gibt es deswegen ein Mochasorbet (von hier inspiriert). Verwendet habe ich hierfür unseren Gewinner, den Brazil, der sich auch wirklich hervorragend als kalt gebrühter Kaffee (cold brewed coffee) macht.

Den cold brewed coffee muss man schon am Vortag ansetzen, da er zumindest eine Nacht zum durchziehen braucht. Einfach den gemahlenen Kaffee mit dem Wasser in einer großen Schüssel verrühren und über Nacht im Kühlschrank ziehen lassen (am Besten so 8-16 Stunden).

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Dann den Kaffee portionsweise durch einen Kaffeefilter laufen lassen (bei mir recht improvisiert… ging trotzdem!). Das kann etwas dauern, deswegen habe ich gleich mehrere Kaffeefilter parallel benutzt. Den zurückgebliebenen Kaffeesatz wegwerfen. Den Kaffee kann man ein paar Tage im Kühlschrank lagern, oder sofort in herrliches Mochaeis verwandeln. Ich finde kalt gebrühten Kaffee einfach perfekt im Sommer, mit ein bisschen Eiswürfel serviert. Er schmeckt wunderbar mild und erfrischend.

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Wir brauchen: Zucker, kalt gebrühter Kaffee (ihr könnt auch normalen Kaffee nehmen, ich finde aber das milde Aroma des kalt gebrühten Kaffees hier besser), Kakaopulver, Vanillezucker, Prise Salz und Zartbitterschokolade (ca. 70%).

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Für das Mochasorbet den kalt gebrühten Kaffee mit Zucker, Kakaopulver, Vanille und Salz in einem Topf verrühren. Bei niedriger Hitze etwas erwärmen, damit sich alle Komponenten gut miteinander mischen. Die Mischung im Kühlschrank abkühlen lassen.

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Dann in eine Eismaschine füllen und nach Gebrauchanweisung das Sorbet machen. (Meine Eismaschine braucht ca. 40 Minuten). Wenn ihr keine Eismaschine habt, gebt die Mischung in einen Behälter, den ihr in den Tiefkühler stellt. Einmal in der Stunde herausnehmen und mit einer Gabel kräftig durchrühren.

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Das fertige Sorbet mit klein gehackter Schokolade mischen und nochmals im Tiefkühler 2-3 Stunden nachkühlen lassen.

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Das Mochasorbet schmeckt für sich alleine, oder mit ein bisschen cold brewed coffee dazu (für die Kaffeejunkies unter uns), einfach herrlich. Es hat einen sehr intensiven Kaffeegeschmack, ist aber trotzdem etwas süß, und durch den Kakao auch herb-schokoladig.

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Deswegen passt es auch wunderbar als Basis für einen etwas ausgefalleneren Cocktail (eigentlich schon fast ein Dessert). Einfach 4cl frisch gepressten Orangensaft mit 4cl Rum auf Eis mixen und mit einer Kugel Mochasorbet servieren.

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Orange und Rum passen hervorragend zum herb-süßen Sorbet. Nur mit dem Servieren muss man sich ein bisschen beeilen, der Alkohol beschleunigt das Schmelzen des Sorbets.

Egal, ob ihr euer Mochasorbet pur, als Eiskaffee oder Cocktail genießt, lasst es euch schmecken!

 

Kaffeeverkostung und Mochasorbet
 
Arbeitszeit
Kochzeit
Zeit insgesamt
 
Portionen: 6
Zutaten
Cold brewed coffee (kalt gebrühter Kaffee)
  • 1 Becher frisch gemahlener Kaffee
  • 4 Becher kaltes Wasser
Moccasorbet
  • 220g Zucker
  • 500ml kalt gebrühter Kaffee
  • 30g Kakaopulver
  • ½TL Vanillezucker
  • 1 Prise Salz
  • 50g Zartbitterschokolade (ca. 70%)
Zubereitung
  1. Den cold brewed coffee muss man schon am Vortag ansetzen, da er zumindest eine Nacht zum durchziehen braucht. Einfach den gemahlenen Kaffee mit dem Wasser in einer großen Schüssel verrühren und über Nacht im Kühlschrank ziehen lassen (am Besten so 8-16 Stunden).
  2. Dann den Kaffee portionsweise durch einen Kaffeefilter laufen lassen. Das kann etwas dauern, deswegen habe ich gleich mehrere Kaffeefilter parallel benutzt. Den zurückgebliebenen Kaffeesatz wegwerfen.
  3. Den Kaffee kann man ein paar Tage im Kühlschrank lagern, oder sofort in herrliches Mochaeis verwandeln.
  4. Für das Mochasorbet den kalt gebrühten Kaffee mit Zucker, Kakaopulver, Vanille und Salz in einem Topf verrühren. Bei niedriger HItze etwas erwärmen, damit sich alle Komponenten gut miteinander mischen.
  5. Die Mischung im Kühlschrank abkühlen lassen. Dann in eine Eismaschine füllen und nach Gebrauchanweisung das Sorbet machen. (Meine Eismaschine braucht ca. 40 Minuten). Das fertige Sorbet mit klein gehackter Schokolade mischen und nochmals im Tiefkühler 2-3 Stunden nachkühlen lassen.
  6. Wenn ihr keine Eismaschine habt, gebt die Mischung in einen Behälter, den ihr in den Tiefkühler stellt. Einmal in der Stunde herausnehmen und mit einer Gabel kräftig durchrühren.

 

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